Yeah!
Der erste Mittelaltermarkt als Darsteller liegt erfolgreich hinter uns! Und was soll ich sagen? Es hätte fast nicht besser laufen können.
Aber der Reihe nach. Bevor da überhaupt irgendwas losgehen konnte, war erstmal packen angesagt... und noch ein bisschen Werkeln: Kili baute uns superbequeme Hocker, ich naalte ihm noch schnell ein paar Socken, wir präparierten meinen Webrahmen, kauften noch fix einen Kochtopf und und und...
Allein die Anreise war schon wieder ein Abenteuer: Kilian sollte direkt von der Arbeit zum Gelände kommen, während ich mit seinen Eltern und dem ganzen Zeugs per Auto dazustoßen sollte. Soweit, so gut, aber dann kam der Riesenstau auf der A37 und wir kamen eine Stunde zu spät, mussten also komplett im Dunkeln aufbauen. Aber dank der Autoscheinwerfer ging auch das irgendwie. Die Zeltplane war zwar leider beim Imprägnieren etwas eingelaufen und wir hatten vergessen, die Knöpfe für die Eingänge zu machen, aber irgendwie stand das ganze irgendwann. Noch ein Guiness geschlürft, etwas Brot mit Käse gegessen, einmal über das Gelände gewandert, dabei kurz noch wo festgequatscht und ab auf die Felle.
Die restlichen Tage lassen sich im Ablauf so beschreiben: aufwachen, Feuer machen, frühstücken, Zelt aufräumen (Schlafsäcke und andere unauthentische Sachen verstecken), Lager draußen aufbauen (Hocker, Webrahmen, improvisierter Tisch, Ausstellungsstücke etc.) und dann kamen auch schon die ersten Touris.
Entweder haben wir gekocht, uns mit den Nachbarn unterhalten, oder gewerkelt (Kili hat Knochen geschnitzt, ich gewebt oder genaalt). Dabei konnte man dann einigen Touris erklären, was man da macht, das hat super-viel Spaß gemacht. Auch wenn fast keiner was gekauft hat ;-)
Apropos Nachbarn: die waren der Hammer! Mit dem Templern hinter uns haben wir uns gut verstanden, mit den Ministerialen links nebenan hatten wir nix zu tun, aber rechts nebenan waren drei Germanen aus dem ersten Jahrhundert, mit denen es nicht nur darstellerisch passte (auch wenn wir 800 Jahre altersunterschied hatten, waren wir doch irgendwie 'verwandt'), sondern auch auf der persönlichen Ebene. Wir haben uns gegenseitig bei allem möglichen ausgeholfen - nagut, meisten sie uns - und sie haben uns Frischlingen viele wertvolle Tipps gegeben... außerdem hatten wir hochspannende Gespräche und haben einfach viel gelacht! Ganz links auf dem Bild bin ich, in der Mitte eine unserer Nachbarinnen. Zusammen waren wir der harte Kern der Cheapleader des 1.FC Jerusalem!
Weitere Highlights waren die Besuche von Mareike (aka Hacke aka Moe) und Ollie, von Hanna (die sich uns vielleicht anschließen will), meiner Familie und von meiner Deutschlehrerin nebst Ehemann.
Die beiden letzten Nächte haben wir zwar ziemlich gefroren, aber beim nächsten Mal wissen wir's ja schon besser. Als wir Sonntag Abend zurückkamen, war uns nicht nur wahnsinnig warm in einem beheizten Haus, wir rochen auch nicht den Rauchgestank, der laut Aussage anderer von uns ausging :D
Alles in allem: WIEDER! SCHNELL! Das war ein toller Urlaub: 24 h frische Luft, kein Gedanke an Internet oder Schule, super tolle Leute um uns rum und nette, interessierte Touris.
Hier noch die besten Touri-Sprüche:
"Das essen Sie aber nicht wirklich, oder?" Öööey! Das war lecker!
"Das ist Weben, mein Junge, sowas gibt's heute nicht mehr." Und wie ist das Hemd entstanden? Aus der Steckdose?
"Dafür mussten Schafe sterben!" (Mutter beim Anblick von Rohwolle; erzählt von Riikka) Warum auch Schafe scheren, wenn man sie abschlachten kann?
"Das war ein Fuchs-Baby." Nein. Die werden nicht größer. EHRLICH.
"Ist das [hier beliebigen Gegenstand einfügen] echt?" xD
Die blöden schwarzen Streifen etc. kommen noch weg, wenn ich die Erlaubnis der betreffenden Personen habe.