Wieso???!!!

Sterben kann man doch immernoch. Solange wir hier sind, ist die Zeit, zu leben. Und wenn das Leben auch beschissen ist, ist es doch lebenswert ... oder nicht? Ich weiß nicht, ob ich das beurteilen kann. Vielleicht ging's mir noch nicht scheiße genug. Aber gibt es wirklich Gründe, die einen dazu bringen, darauf einen Dreck zu geben, was und vor allem wen man hinterlässt?
Ich weiß nicht, was überwiegt. Die Trauer um den Verlust von Menschen, das Beileid für alle (anderen), die hier zurück bleiben, das Mitleid mit dem, dem es offenbar schlecht genug ging, 
so etwas als Ausweg zu sehen oder die Wut auf seine Rücksichtslosigkeit.

So sind wir jetzt hier. Wieder einer weniger. Nicht zum ersten Mal. Und langsam fange ich an, nur noch darauf zu warten, wer der nächste ist. Offenbar kann ich es nicht verhindern, selbst wenn ich was merke. Wie in Gips sitzt man da und hofft, dass das salzige Wasser ihn mit der Zeit auflöst. Bis zum nächsten Mal.

"Es gibt nur eines, was schlimmer ist, als wenn der eigene Sohn stirbt. Das ist, wenn er sterben will." [aus Das Meer in mir]