Montag, 13. Oktober 2008

Musik für Kruder [Musikfreizeit 08]

...sieht sehr viel länger aus, als es ist!

Am letzten Freitag, 10. Oktober, ging es um 15.30 mit allen sechs Lehrern, ca. 30 Teilnehmern und Gepäck inkl. Instrumenten in einem Langstreckenreisebus der Firma Grund auf nach Bad Fallingbostel. Nach weniger als einer Stunde waren wir angekommen und mehr oder weniger engagiert alle Instrumente, Verstärker und Kabelage wurden in den Proberaum ganz oben im zweiten Stock getragen.
Es gab einige Bekanntmachungen, wie z.B. dass der Türschildwettbewerb schon am nächsten Morgen entschieden werden sollte, es warmes Essen abends gab und nach dem Bezug der Zimmer es die erste Bandprobe mit allen zusammen geben sollte.
Mit den typischen Problemen beim Beziehen der Matratzen mit nicht-Spannbettlaken, dem Aufbau der Musikanlage bestehend aus Boxen, einem Discman und diversen iPods und MP3-Playern und einem ersten Tee aus dem mitgebrachten Wasserkocher ging es auf unserem 6er Zimmer an das Entwerfen des Türschildes. Alles was zählte: auffallen! Also die neon-pinke Pappe, mitgebracht von Annika, ausgepackt und drauflos geschnippelt und gemalt. Vor allem gelacht und das viel... Ich stimmte für den naheliegenden Namen "Der geheime Pornokeller", schließlich war das Ambiente mit lila Neonlampe, diversen roten Lichterketten und recht aufgedrehten Gesangsschülerinnen und einer Saxophonistin eher ein- als zweideutig...
Gewählt wurde schließlich jener:

[Bild vom Türschild kommt noch]

Wer wir überhaupt sind? Ina, Marietta, Laura, Annika, Charly und ich, hier in der ersten Mittagspause am Samstag:

[Bild von uns im Park kommt noch]

Aber bleiben wir beim Freitag Abend. Die erste Bandprobe war sehr cool. Es wurde eine recht einfache Soulnummer (Youtube-Link) innerhalb von einer halben Stunde eingeübt und dann gespielt. Bei vier Gitarristen, drei Bassern, drei Schlachtzeugern, x Saxophonisten, zwei Keyboardern, einem Posaunisten und acht Sängern musste an einigen Instrumenten hin und wieder getauscht werden, damit jeder mal drankam. Sehr cool war die Solistenrunde, in der jeder der wollte improvisieren konnte. Bei vielen kamen da echt super Sachen raus, ich lernte, dass man auch im Gesang sehr geil improvisieren kann und man konnte sich schonmal ein Bild vom musikalischen Niveau des ganzen machen; in keinster Weise mit Handcreme zu vergleichen. Letzteres ist wohl auch auf das relativ hohe Durchschnittsalter von 16,4 zurückzuführen, welches auch insgesamt eine sehr entspannte Atmosphäre schuf.

Geschlafen wurde dann doch überraschend früh und wiederum überraschend blieben diesen Abend auch alle auf ihren Zimmern. Nach diversen Märchenstunden über dies und jenes und vor allem eindeutiges schliefen auch die letzten in unserem Zimmer um ca. 1:00 Uhr morgens ein.

Der Samstag (11.10.) begann für uns mit der Aufteilung der verschiedenen Lieder auf die Sänger. Nach einem Tausch hatte ich Always on the Run von Lenny Kravitz (Youtube-Link) [jaaah, der hat früher mal richtig Musik gemacht, war selbst überrascht] und Two Princes von den Spin Doctors (Youtube-Link)  [ein One-Hit-Wonder, aber ein nettes] anner Backe.
Der Rest wurde in der Zwischenzeit in drei Bands in drei Proberäumen aufgeteilt. Ich hatte das Glück, beide Lieder mit der Keller-Band zusammen zu haben, so dass nie beide gleichzeitig geprobt wurden. Außerdem kannte ich einen der beiden Gitarristen, Marvin, schon vom Tanzen und lustigerweise verstanden wir uns extrem super, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht vermutet hätte und wir uns noch nie wirklich unterhalten hatten.

Mittags waren wir im Ort und im Internet-Café, wo ich den Anfang einer Märchen-Parodie von mir herunterlud und ausdruckte, was ich vor der Abfahrt vergessen hatte. Wir wollten das ganze am letzten "bunten Abend" aufführen lassen, aber dazu später mehr. Wir sangen noch eine sehr schöne mehrstimmige Version von Hallelujah im Park, weil es einfach schön war und es blieben sogar einige Passanten sitzen und stehen, um ein bisschen zuzuhören.
Den Rest des Tages war ich mit Märchen weiterschreiben, proben, essen und lachen beschäftigt. Annika und ich machten viel interessante Beobachtungen, die jedoch nicht öffentlich gemacht werden sollen - man weiß ja dann doch nicht, wer hier alles liest, nich wahr, Herr S. ? ;)
Später am Abend hockten wir noch in anderen Zimmern, aber sehr viel später ging's nicht in's Bett.

Sonntag, 12.10., sah sehr ähnlich aus, mit kleinen Modifikationen wie z.B. einer Blues-Jam-Runde im Bandraum, bei der ich mich dann auch traute, zu improvisieren --> SPAAHAAAASS !!! xD
Ich lernte ein wenig kellnern bzw. Teller tragen von Thomas, dem im Hotelgewerbe arbeitenden Posaunisten und stellte das Märchen fertig.

Der bunte Abend war größtenteils sehr cool. Es gab zwei Lieder, die von Bands selbstständig erarbeitet oder auch komplett improvisiert wurden. Besonders das Lied mit Schlagzeug, Jasper an der Gitarre (immer wieder lohnend, dabei zuzuhören) und zwei nicht minder qualitativ hochwertigen Bassisten fand ich super ... nach viel Musik im Zimmer, die nicht unbedingt meinen Nerv traf, endlich mal wieder DRÖHNUNG und das auch noch gut =)
Unser Märchen, für das wir alle Lehrer in Kostüme steckten (Thorsten als gute Fee war herrlich ^^) und ihnen Instrumente in die Hand drückten, die sie nicht beherrschten, kam auch gut an. Annika, Charly und ich lasen vor und die Lehrer mussten spontan darstellen, was da passierte. Wir konnten selber oft vor Lachen nicht mehr xD
Die Nonsens-Olympiade, bei der die Lehrer Disziplinen wie "Rasseleiervierbeinlauf um Monitore" zog sich etwas hin, hatte aber auch seine lustigen Momente.
Zum guten Schluss hatten natürlich auch die Lehrer etwas vorbereitet; verschiedene Kategorien wie Pop-Musik [rasch umgetauft in "Musik für Minderbemittelte"], polyphone Klingetöne, Ballermann-Hits, Filmmusik, Musik für Kinder [DA STEHT EINEUTIG "MUSIK FÜR KRUDER"!!! xD ] etc. waren in Schwierigkeitsgrade von je 25,50,100,200 Punkten eingeteilt und man musste die Titel an Sequenzen von 2-3 Sekunden erraten. Alle wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Leider entschied letztenendes weniger das musikalische Allgemeinwissen als vielmehr die Schnelligkeit des Aufschreibers und die andere Gruppe hatte Thomas, der einfach übernatürlich schnell schrieb. Aber ich will kein schlechter Verlierer sein, sie wussten ja auch mindestens genauso viel wie wir.

Montags, 13.10., um 13.oo Uhr sollte der Bus abfahren und nachdem am Morgen alle Bands alle Stücke aufgeführt hatten und entschieden war, welche aufgeführt werden sollten, wurde sehr schnell alles zusammengepackt und nach unten getragen, so dass wir sogar noch fast zwei Stunden übrig hatten, bis es nach Hause ging.

positives:
- ich bin in der kurzen Zeit sehr viel weiter gekommen; kann mich z.B. mittlerweile über Mikro hören, besser in den Tonlagen singen und improvisieren
- ich hatte viel Spaß, hab eine Freundschaft intensiviert und eine neu begonnen
- das mit einer Band musizieren ist noch besser, als ich dachte, das war toll
- das hohe Durchschnittsalter und vor allem der sehr entspanne Umgang miteinander

negatives:
- es wurde vieles mit Fleiß und Begeisterung einstudiert und kann jetzt aufgrund organisatorischer Inkompetenz (auch wenn ich das niemandem speziell vorwerfen will, ich bleibe dabei) nicht aufgeführt werden
- damit verbunden kommen einige sehr viel öfter auf die Bühne als andere
- der stolze Preis für das ganze; mich würde einfach mal interessieren, wie sich der zusammensetzte

Fazit
super-geiles, wenn auch erschöpfendes langes Wochenende! mit Wiederholungsbedarf und der festen Überzeugung, dass das die beste Musikfreizeit der Musikschule Ostkreis, wenn nicht der Welt, ist kam ich nach Hause und ... schlief, was sonst ;)

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